Holzmilben
Diese Tierchen heißen neben Holzmilben auch Grasmilben, Herbstgrasmilben, Erntemilben oder Hautmilben, lateinisch Neotrombicula autumnalis
Makroaufnahme einer Grasmilbe, stark vergrößert. Die tatsächliche Größe beträgt 1 bis 2 mm.
Übersicht Natürlich sind diese bissigen Viecher nicht mein Hobby oder meine Freunde - obwohl sie in dieser Rubrik stehen! Ich mag sie überhaupt nicht! Logischerweise. Nur hatte ich sehr wenig Brauchbares über sie gefunden und mich deshalb entschlossen selber etwas darüber zu schreiben.
Diese kleinen roten Milben haben uns 2009 das erste Mal belästigt. Sie können einen beim Holz sägen oder auch beim aufbeugen heimsuchen. Die Bisse selber merkt man nicht, sie jucken später stark und heilen nur sehr langsam ab. Es kann durchaus sein, daß man sie erst am nächsten Tag merkt. Trotz duschen am Abend! Eigenartigerweise sind wir jahrzehntelang nicht von diesen Tierchen gebissen worden. Bei genauerem Nachdenken scheint es aber einen Grund zu geben. Wir haben das Holz noch nie direkt im Sommer gemacht und auch noch nie von einem vollsonnigen Platz geholt und dort auch gesägt. (Wer macht auch schon bei größter Hitze Holz!!!) Da es hier noch einen genauso gelagerten „Fall” gab, bin ich der Meinung, daß diese „Holzmilben” nur auf sehr warmen sonnigen Stellen mit Pflaster oder Platten vorkommen. Auch konnte ich die Milben nur an sonnigen warmen Tagen sehen, bei bedecktem Himmel und niedrigeren Temperaturen waren sie nicht zu finden. Der Trick weiße Fliesen oder ein weißes Blatt Papier auszulegen, worauf sich die Milben sammeln würden funktioniert nicht - da hat offensichtlich Jemand wieder mal nur abgeschrieben! Die roten Tierchen sind auf der weißen Oberfläche nur leichter zu erkennen als z.B. auf Waschbetonplatten. Mehr Milben sind auf den weißen Platten auch nicht.
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Hier ist eine Holzmilbe auf einer weißen Fliese. Zum Größenvergleich - die Steinchen darunter gehören zu einer Waschbetonplatte. Die Holzmilben sind ca. 2mm groß. Das ist sehr klein und man kann sie eigentlich nur sehen, wenn man weiß wonach man suchen muß - oder was man sehen will.
Was kann man dagegen tun? Vorbeugend hat bei uns Teebaumöl gut geholfen. Da man Teebaumöl nicht unverdünnt auf die Haut auftragen soll, wurden einige Tropfen mit einigen ccm Olivenöl bzw. Hautcreme vermengt und damit die Bauchregion - die bevorzugte Bißstelle - eingerieben. Zwar ist der Geruch nicht jedermanns Sache - aber wir wurden nicht mehr gebissen. Es hat auch vollkommen gereicht, den Bauch einzureiben.
So sehen die Bisse aus, ähnlich wie die Stiche von Griebelmücken. Wenn man richtig kratzt bluten sie auch. Also sollte man besser nicht kratzen, es heilt dann auch schneller ab. Sie hinterlassen manchmal kleine Narben. Bei Griebelmücken sind die Narben allerdings häufiger und auch größer.
Was tun, wenn man schon gebissen worden ist? Mit einer normalen Creme gegen Mückenstiche einreiben. Oder einer anderen kühlenden Salbe, die auch den Juckreiz mindert, Arnika z.B. Gut bewährt hat sich bei uns „Fenistil” (momentan gegen die Bisse von Flöhen, die der Hund trotz teurem Zecken-Floh-Halsband mitbringt und die bei der Kontrolle übersehen wurden). Wenn man die Salbe im Kühlschrank aufbewahrt, hat man zwei Vorteile auf ein Mal: Erstens kühlt die kalte Salbe besser, bzw. sie wirkt besser gegen den Juckreiz und zweitens hält sie länger. (Im Kühlschrank aufbewahrte Filme konnte man früher auch länger verwenden. Eingefrorene hatten praktisch kein Verfallsdatum mehr. Selber ausprobiert! Ob Medikamente tatsächlich länger halten, weiß ich zwar nicht wirklich. Ich nehme es aber stark an, da sie auch nach dem Verfallsdatum noch wirken. Deshalb sind bei uns alle Medikamente im Kühlschrank (Gemüsefach)! Nicht nur, damit man sie eventuell auch noch nach dem Verfallsdatum verwenden kann, sondern auch als sicheren Aufbewahrungsort.)
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Nichts geholfen hat Crotamitex® Salbe. Sie ist nur recht teuer, ca. 25.- € für 100g. Daß diese Salbe nicht hilft, ist eigentlich logisch! Sie ist zur Behandlung von Krätze gedacht und da sind die Milbeneier unter der Haut. Hier haben die Milben „nur” gebissen und keine Eier hinterlassen!
Nachtrag Juni 2010: Habe festgestellt, daß bei uns Holzmilben bei heißer, oder zumindest sehr warmer Witterung im ganzen Garten zu finden sind. Aber immer nur auf sonnenbeschienenen steinähnlichem Untergrund. So auf Beton, Waschbetonplatten, Klinker und auch auf großen Steinen (Findlingen). Sie sind da teilweise in einer größeren Dichte zu sehen. Also vielleicht alle 10 - 20 cm eine Milbe, selten noch enger - siehe Foto unten. Bei bedecktem Himmel sind keine Milben zu sehen. Ob sich die Milben bei sonnigem Wetter auch im Gras und anderswo aufhalten habe ich nicht sorgfältig kontrolliert. Bemerkt habe ich keine, es könnten aber trotzdem welche da sein. Inwieweit die Milben schon immer im Garten waren oder erst in den letzten Jahren „eingewandert” sind - wie z.B. Feuerwanzen - weiß ich auch nicht, da ich früher nie auf diese doch sehr kleinen Tiere geachtet habe.
Holzmilben in einer Gruppe auf Beton
Nachtrag Mai 2012: Leider musste ich feststellen, dass die Tierchen überhand nehmen! So habe ich sie nach weniger als einer Minute suchen auf einem Stein im Garten meiner Schwester in Sonthofen/Oberallgäu gefunden. Bei uns sind sie inzwischen offenbar auch auf dem Bezug eines „Deckchairs” heimisch. Foto rechts. Das ist inzwischen nicht mehr so lustig. Zwar sind wir schon seit langem nicht mehr gebissen worden, aber die Viecher nerven trotzdem.
Nachtrag Juni 2021: Diese Viecher werden immer aggressiver! Jetzt werden wir schon gebissen, wenn wir überhaupt nichts mit Holz zu tun haben. Es reicht schon, bei der momentanen Hitze im Garten zu arbeiten.
Nachtrag Juni 2023: Nun sind wir beim Brennholz umbeugen wieder gebissen worden. Und zwar ziemlich heftig! Da Fenistil nicht die gewünschte Wirkung hatte - es hat zwar etwas gekühlt, aber die Bisse haben trotzdem arg gejuckt, haben wir eine andere Salbe ausprobiert. Mit dieser „Pepanthen Antiseptische Wundsalbe” ist die Juckerei etwas weniger geworden. Trotzdem ist das Ganze diesmal schon ziemlich übel! Es sind bei mir über 50 Bisse! Gezählt - nicht geschätzt!
Beschreibung der Wundcreme: Das Antiseptikum schützt die Wunde vor Infektionen und wirkt aufgrund seiner Creme-Galenik angenehm kühlend. Die Creme wird angewendet zur antiseptischen Behandlung von oberflächlichen Wunden; Schürf-, Riss-, Platz- und Kratzwunden (Beipackzettel). Bitte Beachten: Das ist nicht die „normale” Bepanthen „Wund- und Heilsalbe”, diese hier gibt es auch nur in einer 20g-Tube.
Nachtrag August 2024 Damit Mückenstiche nicht mehr so jucken, man deshalb weniger kratzt und sie somit schneller heilen, haben wir ein kleines Gerät gekauft, welches man auf die Einstichstelle hält. Die Stelle wird kurz ziemlich heíß - das ist zwar je nach Empfindlichkeit mehr oder weniger schmerzhaft - aber die Stiche jucken dann nicht mehr. Diese kleine Gerät funktioniert tatsächlich! Ob es auch bei Bissen der Holzmilben hilft haben wir nicht ausprobiert! Es ist aber wahrscheinlich. Näheres siehe Fotos. Preis ca. 25.- €.
Erstellt: August 2009 Letzte Änderung: August 2024
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