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Afizucht-Bild

„AfiBook”

„Aquaristik verstehen”

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„Afizucht” - warum dieser komische Name?
Erklärung: Von 1968 - 1977 hatten wir ein Zoofachgeschäft in München, anschließend war ich bis 2004 selbstständiger Zierfischzüchter. Bevor ich einen Computer hatte, habe ich meine Beobachtungen und Erfahrungen in ein kleines Buch eingetragen. Ab 1992 habe ich dann digital aufgezeichnet. Da die Dateinamen damals nur 8 Zeichen haben durften (MS-DOS), hatte ich diese Datei Afizucht = Aquarienfischzucht genannt - und dabei ist es dann geblieben. zwinkern-transp_neu
Hier gebe ich die Erfahrungen weiter, die ich bei der Zucht von Millionen Aquarienfischen gemacht habe. Auch finden Sie auf diesen Seiten das allgemeine aquaristische Wissen eines an Jahren ziemlich alten Mannes, der - fast - sein ganzes Leben lang hauptberuflich und sehr intensiv Aquarianer war. Mehr dazu auf der Seite „Der Aquarianer”.
Wenn Sie die „Afizucht” noch nicht kennen, so sollten Sie vielleicht die Seiten „Diese Homepage” und „Meine Aquaristik” lesen, so kann man besser verstehen um was es hier geht.
 

Hier sind meine beiden Ebooks. Bei den Links steht mehr darüber.
(Auf eines der Cover klicken)

AfiBook_Collage_Cover_OK_400

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Spektrum


 

© 2006 - 2024  Uwe J. Splett, www.afizucht.de

 

Trockenfutter

Balken_Futter

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Hier geht es um Trockenfutter; Flockenfutter, Granulat, Pellets und Tablettenfutter

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Flockenfutter
Futtertabletten
Granulatfutter
Forellenfutter
Getriefgetrocknetes Fischfutter oder nur an der Luft getrocknete Insekten
Nachtrag, über die Schwierigkeit ein Produkt mit „niedrigem Preis” zu empfehlen

 

Eigentlich müßte man annehmen, daß es selbstverständlich ist, daß sich ein Zierfischzüchter sehr eingehend mit den verschiedenen Futtersorten auseinandersetzt. Schließlich ist das Futter ausschlaggebend für das Wachstum und die Gesundheit seiner Fische und auch ein ganz gewaltiger Kostenfaktor. Es ist also sehr wichtig, ein Futter zu finden, das „gut und billig” ist - „billig” im Sinne von „preiswert”. Wenn Sie meinen, daß sich das nicht vereinbaren läßt, werde ich Ihnen das Gegenteil beweisen! Ich habe das auch lange nicht geglaubt!
Eigenartigerweise kenne oder kannte ich sowohl Großzüchter als auch Importeure, denen das egal zu sein scheint, sie füttern „normales” teures Trockenfutter und die obligatorischen gefrorenen Roten Mückenlarven, vielleicht noch gefrorene Artemia. Und sind’s zufrieden! Mein alten Leitsatz: „Das Bessere ist des Guten Feind” hat mich aber immer nach vorne getrieben und so bin ich heute der Meinung, daß ich - was Trockenfutter betrifft - ganz gut durchblicke!

Wenn man „nur” ein oder zwei Aquarien hat, dann ist es ziemlich egal, was man füttert. Da ist man mit einem guten Flocken- oder Granulatfutter der großen Hersteller gut bedient. Da es da aber auch Unterschiede gibt würde ich zu einem der großen alten Hersteller raten, z.B. Tetra. Das muß zwar nicht unbedingt das beste Futter sein, es ist aber wenigstens nicht schlecht. Da ich aber genaugenommen von den heutigen (2012) Futtersorten wenig Ahnung habe, kann und will ich hier keine Empfehlungen geben!

Diese Seite oder speziell der Absatz über Granulat- und Forellenfutter ist eher für diejenigen Aquarianer gedacht, die so viele Fische zu füttern haben, daß es richtig ins Geld geht.

Wenn Sie durch einen Link hier gelandet sind lesen Sie vielleicht auch die Seite über Futter_allgemein.
 

... aktualisiert und mehr dazu im  AfiBook-Button-80


Fangen wir mit einem alten Trick der Futtermittelhersteller an:
Die Firma Tetra hat seit langem Futtertabletten, die man an die Scheibe klebt. Die Tabletten sind gut und werden gerne gekauft. Firma Y bringt jetzt auch welche auf den Markt. Der Vertreter hat die neuen Tabletten dabei und bietet dem Zoohändler an, sie auszuprobieren. Man heftet also jeweils eine Tablette an die Aquariumscheibe. Tatsächlich fressen die Fische lieber die Tablette der Firma Y als die von Tetra. Der Vertreter triumphiert. Was ist der Grund? Ganz einfach: die Tablette Y ist weniger gepreßt und somit weicher, die Fische können besser „abbeißen”.
(Genau das ist vor vielen Jahren in unserem Laden tatsächlich passiert, nur ist es mir zu gefährlich die Firma Y auch nur mit dem richtigen Anfangsbuchstaben zu nennen, sie reagiert bekanntermaßen sehr aggressiv auf solche Sachen).

2008: Inzwischen hat die Firma Tetra „dazugelernt”, die heutigen Tetra Tipps sind so weich, daß sie sich fast schon von alleine auflösen. Jedenfalls schweben ganze Wolken feister Partikel durch das Wasser wenn die Fische an den Tipps herum knabbern. Um diese feinen Partikel zu sehen muß man allerdings darauf achten. Diese feinen Teilchen werden nur von ganz kleinen Fischen gefressen und belasten nicht gefressen das Aquarium. Leider kleben die Tabletten - aus mehreren Dosen - besser an den Fingern als an der Scheibe, wo sie eigentlich kleben sollten.


 

Die Moral von der Geschicht:
Man darf sich nicht dazu verleiten lassen, die Qualität eines Futters danach zu beurteilen, wie gern das Futter gefressen wird.

Wenn man ein Futter wirklich beurteilen will braucht man viele Aquarien -
man muß Reihenversuche machen!

Dazu weiter unten.
 


Flockenfutter
Um 1980 kannte ich den „Futtermeister” einer Fischfutterfabrik recht gut. Von diesem Mann habe ich sehr viel gelernt. Zuerst hat er mir erklärt, daß die verschiedenen Farben der Futterflocken nicht etwa vom Inhalt abhängig sind, sondern nur durch Lebensmittelfarbstoffe hervorgerufen werden. So besteht eine grüne Flocke nicht etwas aus Pflanzen, sondern es wird nur ein grüner Farbstoff zugegeben - und fertig ist die „Pflanzenflocke”. Da gab es dann Säcke mit gelben, braunen, roten und grünen Flocken. Das war deswegen kein schlechtes Futter, die Mischung hat gestimmt. Ich habe es damals sogar verkauft. Die Herstellung von Flockenfutter funktioniert so, daß ein flüssiger Futterbrei auf große heiße Walzen mit einigen Metern Länge „gegossen” wird. Von da wird der getrocknete Futterbrei dann als Flocke automatisch abgekratzt. Wenn die Walzen aus Gußeisen sind (wird fast nicht mehr verwendet), dann sind die Flocken etwas „rauh”, heute sind verchromte Walzen im Betrieb, da ist die Flocke „glatter”. Auch sind die Walzen meistens nicht so lang.

Nachteile von Flockenfutter
Ein wenig beachteter Nachteil von Flockenfutter soll auch genannt werden: Sehr viele Fischarten „kauen auf dem Futter herum”, dabei kommt dann ein Teil der zerkauten Flocken zu den Kiemen wieder heraus. Diese Partikel sind aber so klein, daß sie von den gleichen Fischen nicht mehr gefressen werden. Sie belasten das Wasser. Granulat wird eher „am Stück gefressen”. Allerdings muß man schon genau hinschauen um zu sehen wie die feinen Futterpartikel zu den Kiemen wieder herauskommen!
Ein weiterer Nachteil ist, daß es viel Luft enthält. Wenn speziell kleinere Fische nach dem verfüttern von Trockenfutter mit dem Kopf nach unten schwimmen, so deshalb weil sie Schwierigkeinen haben den Auftrieb des gefressenene Flockenfutters mit ihrer Schwimmblase zu kompensieren.

Vorteile von Flockenfutter
Andererseits ist der Vorteil von Flockenfutter daß auch kleinere Fische etwas „abbeißen” können. Hat man ein eher „gemischtes” Aquarium mit verschieden kleinen Fischen (für größere Fische ist Flockenfutter nicht so gut geeignet, da die einzelnen Flocken zu wenig Volumen haben), so kann das verfüttern von Flockenfutter durchaus sinnvoll sein. Man muß halt genau hinschauen, was mit dem Futter passiert und wie es gefressen wird. Eventuell sind genügend kleine Fische da, die sie sich über die kleinen Partikel freuen.
Also wie immer - Augen auf!

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Futtertabletten
Es gibt verschiedene Futtertabletten, man kann sie an die Scheibe kleben oder einfach so ins Aquarium werfen. Über den Inhalt dieser Tabletten kann ich keine Angaben machen, ich habe sie zu selten gefüttert. Die früher erhältlichen Tipps auf gefriergetrockneter Basis waren gut, die werden immer noch verkauft (TetraTipps). Bei den normalen runden Tabletten - den Tabs - sollte man allerdings etwas skeptisch sein. Da die Maschinen zur Herstellung der Tabletten relativ erschwinglich geworden sind, können sie auch von Leuten hergestellt worden, die eigentlich besser die Finger davon gelassen hätten. Ich würde da also nur „Markentabletten” kaufen. Und keine „Noname” Pillen! Oder gar lose!
Diese Pillen werden gerne zum Füttern von Corydoras und anderen Bodenfischen genommen. Dabei muß man aber bedenken, daß die Tabletten aus sehr feinem Material gepreßt werden und somit auch sehr fein zerfallen. Ein Teil gelangt ungefressen ins freie Wasser. Wenn nicht gerade auf blankem Glas gefüttert wird, fällt auch ein Teil des Futters in den Bodengrund und wird nicht gefressen. Auf feinerem Sandboden ist das zwar besser, aber auch nicht ganz gut. Diese feinen Partikel können auch durch gründeln nicht gefunden werden, sie vergammeln und belasten das Wasser. Besser Tabletten verwenden, die aus etwas größeren Partikeln gepreßt sind. Die Größe der Partikel kann man leicht feststellen, wenn man eine Futtertablette in einem Glas Wasser zerfallen läßt.

Futtertablette_333Foto links: Hat man genügend Fische welche diese kleinen Futterteilchen fressen, so ist gegen Futtertabletten natürlich nichts einzuwenden. Hier sind es die dominanten Schachbrettschmerlen und Garnelen die an den Tabletten herumknabbern. Die kleinen Corydoras, Iriaterina werneri und Nannostomus marginatus fressen dann die kleinen Teilchen. So bleibt nichts ungefressen!
Bei dem Blattgerippe handelt es sich um ein Walnußblatt. Am rechten Rand ist noch ein Seemandelbaumblatt zu sehen. Walnussblätter werden von Caridinas offenbar bevorzugt angeknabbert.
Die Konsistenz und die Haftfähigkeit dieser Tetra-Tips variiert, manchmal sind sie härter und manchmal zerfallen sie sehr leicht, manchmal kleben sie recht gut an der Scheibe, meistens fallen sie aber sehr schnell wieder ab. Damit haben die Maschinen von Tetra offenbar Probleme. :-)

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Granulatfutter allgemein
Das war früher normalerweise Forellenfutter” oder „Karpfenfutter” oder auch Futter für Welse, Störe und auch Meerwasserfische. Also alles Fische, die kommerziell verwertet werden, bzw. die man essen kann. Seit längerer Zeit wird Granulatfutter auch für „Zierfische”  - also nicht eßbare Fische wie Kois und auch Aquarienfische - vertrieben.
Eine kleine Anmerkung nebenbei: Wir wohnen seit 1977 hier auf dem Land und ich züchte „Zier-Fische”, das haben die Leute zumindest am Anfang nicht verstanden. Schließlich „geben die keine Milch” und „man kann sie nicht essen”. Da wir aber in all den Jahren nicht verhungert sind und immer noch existieren, muß der „Fischle Ma” (das ist schwäbisch und manchmal unser „Haus-Name”) mit diesen „Zier-Fischen” wohl doch Geld verdient haben.
 
Als ich mit dem verfüttern von Granulatfutter angefangen habe, ging es mir in erster Linie um die Kosten. Inzwischen bin ich von der Qualität einiger Granulate überzeugt. Anfang der 80er-Jahre habe ich richtige Reihenversuche gemacht und die verschiedenen Futtersorten miteinander verglichen. Dazu habe ich jeweils mindestens eine Aquarium-Reihe der „großen Abteilung”, also zehn 70er (72x62x35) mit je nur einem Futter gefüttert und die Ergebnisse miteinander verglichen. Da die Versuche zu Gunsten meines verwendeten Forellenfutters ausgegangen sind und ich keinerlei Vorteile für die Flockenfuttersorten feststellen konnte, habe ich sie endgültig abgehakt.
Der allgemein angeprangerte Nachteil von Forellenfutter wird in dem hohen Eiweißgehalt des Futters gesehen. Die Fische verfetten. Das tun sie bedingt tatsächlich!  Wenn man mit Forellenfutter gefütterte Fische seziert, ist die Leber und meistens auch der ganze Fisch verfettet. Eigenartigerweise scheint das den Fischen in der Praxis aber nicht zu schaden! Fische, die ich nur mit Forellenfutter großgezogen hatte und die nicht verkauft wurden, sondern dann in ein Schaubecken kamen, deren weitere Entwicklung ich also verfolgen konnte, haben sich weiterhin prächtig entwickelt. Sie haben auch weiterhin Forellenfutter bekommen, nur eben weniger als die noch jungen Fische, die möglichst schnell wachsen sollten. Ob meine Super-Brillantsalmler (ein wirklich besonders schöner Stamm) und meine Kongosalmler noch verfettet sind weiß ich nicht, ich werde sie nicht aufschneiden, sie bekommen aber immer noch Forellenfutter. Auch habe ich seit einigen Jahren Botia sidhimunki Wildfänge (oder in Asien in Teichen gezüchtete, so genau weiß man das bei denen nicht) in einem 130er mit Pflanzen, die letztens gelaicht haben. Und das nur mit Forellenfutter! Dann ist da noch ein Synodontis unbekannter Art, der seit mindestens 1966 auf der Welt ist und seit ca. 1990 bei uns sein „Gnadenbrot” bekommt und mir ein 70er blockiert, der wird auch nur mit Forellenfutter gefüttert. Er sieht gut aus! Ich habe diesen Synodontis von einem Polizisten (Polizisten gelten als glaubwürdig!lachen-transp) bekommen, der ihn 1967 als fast ausgewachsenen Fisch erhalten hat.
Nebenbei haben wir in fast 30 Jahren wegen unserer Fische nur Lob und Anerkennung und nie Beanstandungen bekommen!

Granulatfutter für Karpfen hat weniger Eiweiß, es wird aber nur in größeren Pellets verkauft. Zum mahlen geht es nicht so gut, da die einzelnen Partikel ziemlich grob sind. Auch wird es im allgemeinen nicht so gern gefressen.


Es gibt noch eine interessante Beobachtung, auf die ich an anderer Stelle noch genauer eingehen werde: Skalare, die ich mit dem von mir verwendeten Forellenfutter gefüttert habe, haben sich nicht gegenseitig die Flossen angefressen. Das haben die gleichen Fische aber gemacht, wenn man sie mit gefrorenen Roten Mückenlarven gefüttert hat. Hin- und herprobiert.

Wenn Jemand der Meinung ist, daß das unwahrscheinlich sei ist die lakonische Antwort: Zuerst selber ausprobieren und sich erst danach ein eigenes Urteil bilden!
Gilt übrigens allgemein! Also nicht  „meinen” oder „denken” - sondern ausprobieren! Ist wirklich besser!
 


Noch ein Hinweis zu Granulatfutter
Granulatfutter kann nur von großen Futtermittelfirmen hergestellt werden. Es ist also mehr als suspekt, wenn irgend eine kleine Firma oder eine Einzelperson - auch wenn sie sich mit „wir” bezeichnet, das ist ein alter Trick um größer zu erscheinen - Granulatfutter mit irgend einem Fantasienamen anbietet. Es handelt sich dabei fast durchweg um umgepacktes Forellen-, Stör- oder Welsfutter, das meistens nicht mehr wirklich frisch ist. Und das kauft man nicht im Versandhandel, sondern im Lagerhaus bei der Baywa oder bei Raiffeisen um die Ecke. Da hat das Futter zwar keinen Fantasienamen - aber auch keinen Fantasiepreis!

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Forellenfutter
Sollten Sie so viele Fische oder Aquarien haben, daß das verfüttern von Forellenfutter zu überlegen wäre, gehen Sie in ein Raiffeisenlagerhaus oder zur BayWa und fragen nach „Trouvit”, das ist ein allgemein bekanntes Granulatfutter für die Forellenzucht der Fa. Milkivit. Milkivit besitzt in Italien eine Firma die ein speziell für Meerwasserfische (Speisefische) entwickeltes Futter mit dem Namen „Perla Larva” herstellt. Es hat eine schöne rötliche Farbe und ist richtig teuer - aber für etwas größere Fische (Größe: Neon, kleine Barben) nicht wirklich besser, es macht nur optisch mehr her und wirkt appetitlicher, was den Fischen ziemlich egal sein dürfte. Die wirklichen Vorteile von Perla Larva sind, daß es sich im Wasser sehr langsam auflöst und es eine fast staubfeine „Körnung” gibt, die man sehr gut an Salmler und Barben sofort nach Artemia und oft sogar nach nur kurzer Artemiaanfütterung geben kann. Sie  wachsen damit sehr gut und es werden auch sehr gute Fische. Im Norden gibt es auch ein gutes dänisches Futter. Man muß allerdings auf die Körnung achten. Die normal erhältlichen Pellets sind für Aquarienfische zu groß. Es gibt auch feineres Aufzuchtfutter mit Bezeichnungen wie „0” (null), „00” (doppelnull) oder „000” (dreifachnull). Die verschiedenen Hersteller haben möglicherweise verschiedene Bezeichnungen. Die Pellets gibt es nur in 25-kg-Säcken, die feineren auch in 5-kg-Beuteln. Meistens sind nur die Pellets vorrätig, die kleineren Beutel kann man aber bestellen. Fragen Sie nach.

Forellenfutter hat auch einen Nachteil: Das Wasser wird durch den hohen Eiweißgehalt stark belastet. Die Ausscheidungen der Fische gehen direkt ins Wasser, es gibt sehr wenig Kot und somit Mulm. Damit haben z.B. Sandfilter Probleme. Meine Schaumstoffpatronen haben das sehr gut verkraftet.

Wenn man nur einige Aquarien hat rentiert sich das Füttern mit Forellenfutter nicht. Man kann es nicht in kleinen Gebinden kaufen! Auch braucht man mehrere Körnungen! Mit einer alleine kommt man nicht aus! Obwohl wir einen großen Bedarf an Futter hatten, habe ich meistens jeweils den halben Sack auf den Kompost gegeben. Schließlich soll das Futter nicht zu lange gelagert werden. Darum sollte man auch vorsichtig sein, wenn Granulatfutter lose verkauft wird. Siehe weiter oben.
Deshalb ist in solchen Fällen normales gutes Granulatfutter für Zierfische aus dem Zoogeschäft vorzuziehen.

Zum Schluß noch ein Originalsatz zu Futter aus der Afizucht:

„Man muß mit Urteilen sehr vorsichtig sein und sich viel Zeit lassen,
da der Mensch doch sehr subjektiv ist”.

Nachtrag:
Die Firma Milkivit hat eine Homepage mit detailierten Angaben zu den Futtersorten. Auch pdf-Dateien. Den Namen Trouvit gibt es nicht mehr, das Futter heißt seit längerem SKRETTING. Wahrscheinlich haben sich andere Namen auch geändert oder werden sich ändern. Ich kann nicht alles aktualisieren.

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Getriefgetrocknetes Fischfutter oder nur an der Luft getrocknete Insekten und Garnelen.
Hier gehört das ganze getrocknete Fischfutter dazu. Das etwas bessere Futter wird gefriergetrocknet, das schlechtere nur an der Sonne gedörrt. Ganz früher - Anfang der 50er - gab es als erstes getrocknete Wasserflöhe. Die haben damals schon nichts getaugt! Damals bestand das gesamte Fischfutter eigentlich nur aus getrockneten Wasserinsekten - den Geruch von diesem Futter habe ich immer noch in der Nase. Um 1970 kamen die gefriergetrockneten Roten Mückenlarven. Das war ein neues Futter, sie waren teuer, sehr gefragt und wurden von den Fischen gerne gefressen. Aber gerne fressen und Inhalt - siehe weiter oben ...
Vor vielen Jahren habe ich einen Importeur von allen möglichen getrockneten Insekten, Insektenlarven und kleinen Garnelen kennen gelernt. Der hatte eine Preisliste von einer kleingedruckten DIN-A4-Seite mit getrocknetem Getier aus allen Kontinenten. Wie üblich habe ich sehr viel - nicht alles - ausprobiert. Ein großer Teil davon ist auf dem Kompost gelandet. In den Tubifexwürfeln waren ziemlich schnell Maden drin, in den Südamerikanischen Minigarnelen Käfer und die Moskitos aus Sibirien waren eher Fragmente usw. Denkt man ein mal über so ein Futter nach so stellt man fest, daß z.B. getrocknete Garnelen zwar früher als „hochwertiges” Hühnerfutter galten, aber was für Hennen gut ist muß noch lange kein gutes Fischfutter sein! Tubifex sind als lebende Würmer bereits sehr verdächtig, dann noch getrocknet und somit konzentriert? Zudem ist die Trocknung der Futtertiere und der weitere Transport sehr undurchsichtig. Und obwohl ich keine „wissenschaftlichen” Unterlagen über den Gehalt von (gefrier)getrockneten Roten Mückenlarven aus Rußland habe füttere ich sie trotzdem nicht mehr. Und wenn ich mir die selbst abgepackten Beutel anschaue worin so ein Futter sehr oft angeboten wird schon gleich gar nicht  mehr.
Vielleicht sollten die Aquarianer da etwas sensibler werden und nicht jeden angepriesenen Müll kaufen.
Das Angebot an undurchsichtigen Futtersorten hat sich mit den Internetanbietern leider erhöht.

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Nachtrag
Es ist mit bewußt, daß es fast unmöglich ist glaubhaft zu machen, daß ein Futter mit „niedrigem Preis” genausogut sein soll wie ein Futter „mit hohem Preis”. Bewußt habe ich „billig” und „teuer” vermieden.
In den 80er-Jahren hatte ich sehr guten und intensiven Kontakt zu einem großen Berufszüchter aus dem Norden (er lebt leider nicht mehr). Er hatte immer ein feines Spezial-Aufzuchtfutter gefüttert, da hat die 2-kg-Papptonne so um 80 DM gekostet. Wir haben oft darüber diskutiert wie es sein kann, daß bei diesem Preisunterschied die Fische genausogut wachsen und vital sein können.

Ich habe nichts gegen Flockenfutter an sich, was mich stört ist nicht etwa der Gehalt oder der Futterwert der Flocken - der ist unbestritten gut, sondern erstens der oft ziemlich happige Preis und natürlich die Tatsache, daß Flocken selten „ganz” gefressen werden, sie machen zu viel „Staub” und sind somit von der Konsistenz her Granulatfutter unterlegen. Granulatfutter in der richtigen Größe wird „am Stück” gefressen. Es belastet das Aquarium somit weniger.
Um zu sehen, wie z.B. Skalare die ganzen Flocken ins Maul nehmen und ein Teil davon als feine Partikel bei den Kiemen wieder heraus kommt, muß man schon etwas genauer hin schauen. Es lohnt sich aber - dann glaubt man es nämlich eher.

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Erstellt: August 2006
Überarbeitet, ergänzt: September 2009. Juni 2010